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Dollar verliert, Wirkung von Handelsabkommen bereits verblasst?
Die Nachricht von vergangener Woche über das Einlenken Trumps bei chinesischen Zöllen stützte den Dollar zunächst, doch der Aufschwung verpuffte und der Dollar beendete die Woche mit Verlusten gegenüber den G10-Währungen und nahezu allen anderen wichtigen Währungen weltweit. Die Bewegungen blieben jedoch moderat, mit Ausnahme des deutlichen Anstiegs des japanischen Yen, dem unbestrittenen Gewinner der Woche.

Die US-Notenbank erlebte in der vergangenen Woche eine unangenehme Überraschung in Form einer unerwartet hohen Inflationsrate, die keine Anzeichen für ein Nachlassen des Preisdrucks erkennen ließ. Die Renditen der US-Staatsanleihen stiegen aufgrund dieser Nachricht sprunghaft an und liegen nun bei 3,5 %, dem höchsten Stand seit 2011.
Der Euro schien in der vergangenen Woche eine gute Performance zu erzielen, gestützt durch die Erwartung einer restriktiven EZB und einen Arbeitsmarktbericht aus den USA, der der Fed signalisierte, dass der Druck dort nachlassen könnte. Die Ankündigung von Gazprom, die Gaslieferungen nach Westeuropa auf unbestimmte Zeit zu unterbrechen, ließ jedoch den Euro und die meisten anderen Währungen gegenüber dem Dollar abstürzen. Diese Nachricht lässt die Aussicht auf eine weit verbreitete Energieknappheit in Europa näher an die Realität rücken und verstärkt die Rezessionsängste.
Die US-Zinssätze haben den Rückgang, der auf den positiven Inflationsbericht in der Vorwoche folgte, inzwischen wieder aufgeholt. Die Vertreter der US-Notenbank haben die Aussichten auf eine weitere kräftige Zinserhöhung im September in Aussicht gestellt.
Die US-Wirtschaft erfüllt nun die rein technische Definition einer Rezession und die Zinserhöhungen der Federal Reserve hängen nun vollständig von der Entwicklung der Inflations- und Arbeitsmarktdaten ab.
Enttäuschende Wirtschaftsdaten aus den USA ließen die Renditen weltweit sinken und beseitigten jede Chance auf eine Zinserhöhung der Federal Reserve in der nächsten Woche um 100 Basispunkte.
Die zunehmende Besorgnis über die Unsicherheit der Erdgaslieferungen nach Europa in Verbindung mit den guten Wirtschaftsdaten aus dem US-Arbeitsmarktbericht bedeutet, dass sich die Rezessionsängste nun stärker auf Europa konzentrieren.
Die vergangene Woche war ein passender Abschluss einer harten ersten Jahreshälfte für Risikoanlagen. Rezessionsängste treiben die Devisenmärkte nun stärker an als die Politik der Zentralbanken oder Zinsunterschiede und der Dollar hat davon profitiert.
Die Währungen der G10-Staaten beendeten die Woche nicht weit von ihrem Startpunkt entfernt. Der Nachrichtenkalender war relativ dünn und die Anleger verdauten die Mitteilungen der Zentralbanken. Der Gewinner der Woche war der Schweizer Franken, der von Verkündung der Zinswende der SNB, die Zinsen anzuheben profitierte