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Noel Nieto
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Dollar verliert, Wirkung von Handelsabkommen bereits verblasst?

Die Nachricht von vergangener Woche über das Einlenken Trumps bei chinesischen Zöllen stützte den Dollar zunächst, doch der Aufschwung verpuffte und der Dollar beendete die Woche mit Verlusten gegenüber den G10-Währungen und nahezu allen anderen wichtigen Währungen weltweit. Die Bewegungen blieben jedoch moderat, mit Ausnahme des deutlichen Anstiegs des japanischen Yen, dem unbestrittenen Gewinner der Woche.
Devisenmarkt
Die Nachricht von vergangener Woche über das Einlenken Trumps bei chinesischen Zöllen stützte den Dollar zunächst, doch der Aufschwung verpuffte und der Dollar beendete die Woche mit Verlusten gegenüber den G10-Währungen und nahezu allen anderen wichtigen Währungen weltweit. Die Bewegungen blieben jedoch moderat, mit Ausnahme des deutlichen Anstiegs des japanischen Yen, dem unbestrittenen Gewinner der Woche. Risikoanlagen feierten die Handelsnachrichten ebenso wie die scheinbar gedämpften Auswirkungen der Zollängste auf die Realwirtschaft. Aktien und Anleihen setzten die fulminante Rallye des letzten Monats fort. Die Nachricht über die Herabstufung der US-Bonität durch Moody's erreichte die Märkte nach Handelsschluss am Freitag, scheint aber den Handel bisher aber nur teilweise zu beeinflussen.

Die Aufmerksamkeit könnte sich nun vom Handelskrieg wieder auf makroökonomische und politische Nachrichten verlagern. Der Terminkalender dieser Woche ist in dieser Hinsicht relativ dünn besetzt. Der Hauptfokus weltweit wird auf den PMI-Indizes zur Unternehmensstimmung für Mai liegen, die am Donnerstag in allen wichtigen Wirtschaftsregionen veröffentlicht werden. Angesichts der scheinbaren Diskrepanz zwischen Stimmung und harten Daten sind diese möglicherweise mit Vorsicht zu genießen. Der April-Inflationsbericht aus Großbritannien und eine Reihe von Berichten aus den USA nach dem "Liberation Day" runden die Woche ab.

EUR

Der EUR/USD Kurs scheint sich auf einem neuen Niveau zu konsolidieren. Der Kurs notiert weiterhin deutlich über der Marke von 1,11 und die staken US-Wirtschaftsdaten vor drohenden Zollproblemen, rechnet man den jüngsten Rückzug von Trump bei den Zöllen hinzu, verhindern vorerst einen Ausbruch auf höhere Niveaus. Es ist unwahrscheinlich, dass die Nachricht der Herabstufung des US-Ratings durch Moody's kurzfristig ausreichen wird, um die Kurse zu bewegen. Neben den PMI-Indizes für Mai werden diese Woche auch die Protokolle der letzten EZB-Sitzung veröffentlicht.

USD

Die Einzelhandelsumsätze für April fielen etwas schwächer als erwartet aus, ändern aber nichts an dem Bild einer Wirtschaft, die sich widerstandsfähiger gegen den Zollschock gezeigt hat als erwartet. Insbesondere die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung bewegen sich weiterhin nahe dem historischen Tiefstand, was darauf hindeutet, dass es keine signifikanten Entlassungen gegeben hat und die US-Wirtschaft sich weiterhin nahe der Vollbeschäftigung befindet. Das enorme US-Haushaltsdefizit, das in Zeiten von Vollbeschäftigung ohne historischen Vergleich da steht und mit den kommenden Steuersenkungen der Republikaner wahrscheinlich noch steigen wird, könnte an den Märkten Aufmerksamkeit erhalten. Die US-Regierung muss Käufer für eine wahre Flut neuer Schulden finden und zwar genau zu einer Zeit, in der die weltweite Nachfrage nach solchen Anlagen abzunehmen scheint. Die Herabstufung durch Moody's könnte dieses Ungleichgewicht deutlich in den Fokus rücken.

GBP

Das Pfund Sterling wird weiterhin durch die robuste Wirtschaftsleistung gestützt. Die Arbeitsmarktdaten und die BIP-Daten für das erste Quartal der letzten Woche waren im Allgemeinen stark und bestätigten, dass die britische Wirtschaft stetig, wenn auch nicht spektakulär, wächst, unterstützt durch Unternehmensinvestitionen und einen robusten Arbeitsmarkt mit soliden Reallohnzuwächsen. Die tendenziell restriktive Haltung der Bank of England und die sich verbessernden Handelsbeziehungen mit der EU sind weitere Gründe für eine positive Einschätzung des Pfunds.