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Noel Nieto
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Zolldrohungen verpuffen, Dollar verliert

In der vergangene Woche war eine leichte Erholung an den Devisenmärktenzu beobachten. Die angedrohten Zölle und Sofortmaßnahmen der Trump Administration scheinen sich vorerst auf andere Bereiche zu konzentrieren. Die Aufwertung fast aller wichtigen Währungen gegenüber dem Dollar wurde unter den G10-Ländern vom Pfund Sterling angeführt.
Devisenmarkt
In der vergangene Woche war eine leichte Erholung an den Devisenmärktenzu beobachten. Die angedrohten Zölle und Sofortmaßnahmen der Trump Administration scheinen sich vorerst auf andere Bereiche zu konzentrieren. Die Aufwertung fast aller wichtigen Währungen gegenüber dem Dollar wurde unter den G10-Ländern vom Pfund Sterling angeführt. In Schwellenländern profitierten vor allem lateinamerikanische Währungen, diese werden in nächster Zeit auf die Probe gestellt werden. Der Streit über Rückführungen von Flüchtlingen nach Kolumbien, zeig und erinnert daran, dass die Situation sehr volatil ist und dass Trumps Entscheidungen genauso Einfluss auf die Märkte haben können als eine wichtige wirtschaftliche Entscheidung oder eine Zinserhöhung der Federal Reserve.

Zu Beginn dieser Woche schienen die Sitzungen der beiden wichtigsten Zentralbanken der Welt, Federal Reserve und EZB, von besonderem Interesse. Donald Trump könnte jedoch mit einer plötzlichen Entscheidung im Hinblick auf Zölle den Fokus auf sich an lenken. Unsere Prognose für beide Sitzungen fällt aufgrund des zu erwartenden Ergebnisses der beiden Zentralbanksitzungen eindeutig aus: Zinssenkung der EZB und eine Beibehaltung des aktuellen Zinsniveaus durch die Fed. Für die Märkte werden die Äußerungen der Zentralbanken nach der Sitzung von entscheidender Bedeutung sein.

 

EUR

Auch in der Eurozone haben sich die PMI-Indizes in der vergangenen Woche geringfügig verbessert. Dennoch gelang es, die Marke von 50 Punkten zu überschreiten, was auf ein geringfügiges Wachstum hindeutet. Obwohl es sich nur um einen leichten Anstieg handelt, ist die Marktpositionierung und der Konsens in Bezug auf einen stärkeren Dollar so weit verbreitet, dass selbst die schwachsten Anzeichen in Europa ausreichen, um eine deutliche Gegenbewegung zu bewirken. Der Euro liegt nun auf Jahressicht gegenüber dem Dollar im Plus. Die Entwicklung des Euros hängt nun maßgeblich von der Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag ab. Zwar wird eine Zinssenkung erwartet, doch wird die Pressekonferenz von Präsidentin Lagarde von Bedeutung sein. Besonders mögliche Indikationen zur allgemeinen Zinsentwicklung.

USD

Die in den USA aufgrund der Feiertage verkürzte Woche hatte kaum Auswirkungen auf unsere makroökonomischen Prognosen. Ein schwächer als erwarteter PMI-Index führte zu Erholungen gegenüber dem US-Dollar. Die Angst vor Zöllen bleibt jedoch ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung der Währungen.

Aktuell deutet einiges darauf hin, dass Kolumbien von den Zöllen betroffen sein wird, aktuell ist liegt dies aber an unterschiedlichen politischen Anhaltungen in der Migrationspolitik.

GBP

In der vergangenen Woche hat sich der makroökonomische Nachrichtenfluss positiv für das Pfund Sterling entwickelt. Ein solider Arbeitsmarktbericht führte zu einem Anstieg der PMI-Indizes für die Wirtschaftstätigkeit im Januar. Der Teilindex für das verarbeitende Gewerbe und der für den Dienstleistungssektor verzeichneten Zuwächse und der Gesamtindex steht nun im Einklang mit einem stabilen, wenn auch unspektakulären Wirtschaftswachstum. Die Entwicklung des Pfunds Sterling zeigt damit eine positive Tendenz.

CHF

In der vergangenen Woche führte dazu, dass der Franken am unteren Ende der G10 Performance-Rangliste landete. Die Kommentare von Trump zu Handelsbeschränkungen, die auf ein weniger ausgeprägtes Risiko bei Zöllen hindeuteten sowie die besseren PMI-Daten aus der Eurozone trugen zum Optimismus gegenüber risikoreicheren europäischen Anlagen bei. Wetten auf ein Ende des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine könnte den Franken zusätzlich belastet haben. In der vergangenen Woche verzeichnete der EUR/CHF-Wechselkurs beachtliche Bewegungen: Das Währungspaar stieg um über 1 % über die 0,95-Marke und erreichte damit den höchsten Stand seit August. Es ist denkbar, dass es zu Gewinnmitnahmen kommt, während die Schlagzeilen der neuen US-Regierung und der wichtigsten Zentralbanken in dieser Woche die Volatilität hoch halten könnten.