Die vergangene Woche war bemerkenswert ruhig. Die Kurse bewegten sich kaum und alle Hauptwährungen beendeten die Woche innerhalb einer Spanne von 0,5% ihres Ausgangsniveaus ausgehend. Der Inflationsbericht bestätigt unsere Haltung, dass Forderungen nach einer ersten Zinssenkung der Fed im März verfrüht sein könnten. Gegen Ende der Woche sank die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank im März wieder auf 80% zurück.
In der kommenden Woche stehen einige Reden der EZB und der Federal Reserve an. Die wichtigsten Wirtschaftsdaten sind die November-Industrieproduktion für die Eurozone am Montag und die Dezember-Inflation in Großbritannien. Die bevorstehende Rede der US-Notenbank wird von großer Bedeutung sein, um zu beurteilen, ob die Erwartungen der Märkte erfüllt werden. Diese Erwartungen beinhalten eine Zinssenkung im März und eine Senkung um 175 Basispunkte bis Ende 2024. Wir halten diese Erwartungen jedoch nach wie vor für zu optimistisch.

EUR
Die wirtschaftliche Lage im Euroraum hat sich nicht wirklich verbessert und die Konjunktur stagniert. Bisher hat sich dies noch nicht in Entlassungen wiedergespieglt sodass die Beschäftigung innerhalb der Arbeitsmärkte sich weiterhin gut hält. Die bei der Dezember-Sitzung der EZB gezeigte hawkische Haltung wird langsam durch die dovishen Töne verschiedener Vertreter ausgeglichen. In dieser Woche werden die Daten zur Industrieproduktion für November erwartet. Die bevorstehenden Reden mehrerer EZB-Vertreter dürften mehr Klarheit über die künftigen Pläne der EZB bringen.
USD
Der geringe Anstieg des Verbraucherpreisindex im Dezember hat die Märkte nicht dazu veranlasst, ihre Erwartungen hinsichtlich einer Zinssenkung durch die US-Notenbank im März zu revidieren. Der monatliche Anstieg der Verbraucherpreise scheint sich bei knapp unter 4% eingependelt zu haben. Das ist zu hoch, um beruhigend zu wirken, aber bestätigt, dass der letzte Schritt im Kampf gegen die Inflation schwieriger sein wird, als die Märkte aktuell erwarten. Die Arbeitsmarktindikatoren deuten weiterhin auf eine geringe oder gar keine Lockerung hin. Die zuverlässigsten Indikatoren lassen jedoch darauf schließen, dass die Löhne aufgrund eines soliden Wachstums und sehr angespannten Arbeitsmärkten mit einer Rate von über 5% steigen werden. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass sich die Hoffnungen auf eine Zinssenkung im März verfrüht sind. Unserer Einschätzung nach wird der Wert des US-Dollars im Vergleich zu den europäischen Währungen kurzfristig weiterhin stabil bleiben.
GBP
Das BIP für November überraschte positiv, aber die Reaktion des Pfund Sterling blieb verhalten. In dieser Woche werden die erwarteten Wirtschaftsdaten die jüngst aufgezeigte hawkische Haltung der Bank of England auf die Probe stellen. Neben dem wichtigen VPI-Inflationsbericht für Dezember werden die Lohndaten für November und die Beschäftigungszahlen für Dezember veröffentlicht. Obwohl bei den Löhnen als auch bei der Inflation ein Abwärtstrend erwartet wird, liegen beide Werte höher als in der Eurozone und den USA. Die Kerninflation liegt immer noch bei rund 5% und die Löhne wachsen mit fast 7%. In beiden Fällen wird ein deutlicher Rückgang erforderlich sein, bevor das MPC Zinssenkungen in Erwägung zieht.
CHF
Wir haben bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass es für den Schweizer Franken schwierig werden könnte, die Stärke des letzten Jahres beizubehalten. Tatsächlich hat die Währung in der vergangenen Woche nachgegeben und gehörte zu den G10-Währungen mit der schlechtesten Performance. Wir halten den Franken nach wie vor für zu hoch notiert und gehen davon aus, dass in den kommenden Quartalen eine weitere Abschwächung bevorstehen könnte. Eine solche Entwicklung könnte eintreten, sobald die Schweizerische Nationalbank beginnt, die Konjunktur des Landes zu unterstützen.
Wir gehen nicht davon aus, dass der jüngste Inflationsanstieg die SNB davon abhalten wird, einen dovishen Kurs einzuschlagen, da beide Inflationsindikatoren weiterhin deutlich im Zielbereich liegen. In dieser Woche wird der Schwerpunkt auf externen Nachrichten liegen. Dennoch könnte auch die Rede des SNB-Präsidenten in Davos am Donnerstag von Interesse sein.
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