Contributor
Noel Nieto
Subscribe to newsletter
Subscribe
Share

US-Arbeitsmarktbericht übertrifft Erwartungen, Dollar Stärke hält an

Der Aufwärtstrend des Dollars setzte sich eine weitere Woche fort, angetrieben von tendenziell höheren Zinsniveaus und einer soliden US-Wirtschaft. Die Aussichten auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank schwinden zusehends und der Zinssatz für zehnjährige Staatsanleihen ist seit der ersten Zinssenkung der Fed im September sogar um 120 Basispunkte gestiegen - eine ungewöhnliche Reaktion auf Zinssenkungen.
Devisenmarkt
Der Aufwärtstrend des Dollars setzte sich eine weitere Woche fort, angetrieben von tendenziell höheren Zinsniveaus und einer soliden US-Wirtschaft. Die Aussichten auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank schwinden zusehends und der Zinssatz für zehnjährige Staatsanleihen ist seit der ersten Zinssenkung der Fed im September sogar um 120 Basispunkte gestiegen - eine ungewöhnliche Reaktion auf Zinssenkungen.

Die Währungen der Schwellenländer verzeichneten Kursverluste und der Verlierer der Woche war eindeutig das Pfund Sterling. Hervorzuheben ist der brasilianische Real, der gegenüber dem Dollar unverändert schloss und gegenüber fast allen anderen wichtigen Währungen zulegte. Dies ist ein Zeichen dafür, dass der Ausverkauf der Währung in den letzten Monaten des Jahres 2024 sie endlich auf ein attraktives Niveau gebracht haben könnte.

Die anstehenden Inflationszahlen aus den USA und Großbritannien (beide am Mittwoch) werden für die Märkte von entscheidender Bedeutung sein. Beide Regierungen blicken besorgt auf die Renditen von Staatsanleihen, die sie platzieren müssten, für den Fall dass die Kerninflation in beiden Ländern weiter über 3 % liegt. Im Moment begünstigen die höheren US Zinsen den Dollar, während sie das Pfund Sterling belasten. In dieser Woche wird es in der Eurozone ruhig bleiben, so dass die Gemeinschaftswährung vor allem von den Ereignissen in anderen Ländern abhängen wird.

EUR

Eine weitere schwierige Woch für den Euro gegenüber dem Dollar. Wir weisen jedoch darauf hin, dass der Zinsanstieg an den Anleihemärkten der Eurozone genauso hoch war wie in den USA und Anleihenrenditen sich in etwa gleich entwickelt haben. Die Kerninflation im Euroraum liegt seit vier Monaten stabil bei 2,7 %. Angesichts des nachlassenden Gegenwinds bei den Renditen und des unbestreitbar günstigen Niveaus der Währung, sind wir der Ansicht, dass selbst leicht positive Nachrichten aus der Eurozone zur Stabilisierung der Gemeinschaftswährung beitragen würden.

USD

Der US-Arbeitsmarktbericht für Dezember bestätigte eine solide Wirtschaft und die Annahme der Fed vorläufig keine Rechtfertigung für weitere Zinssenkungen zu sehen. Die Märkte prognostizieren nun lediglich eine Zinssenkung um 25 Basispunkte für das gesamte Jahr 2025, was de facto einer Aussetzung der Zinssenkungen gleichkommt.Vor dem Hintergrund der negativen Entwicklung der US-Staatsanleihen ist der VPI-Bericht in dieser Woche von entscheidender Bedeutung.

Laut Ökonomen wird der Kernindex für den Einzelmonat von 3 bis 4 % auf 2 bis 2,5 % zurückgehen. Dies könnte zu neuen Turbulenzen auf dem US-Anleihemarkt führen, der mit der Aussicht auf eine hohe Inflation infolge der ausufernden Haushaltsdefizite der USA zu kämpfen hat.Für die Devisenmärkte wird der Zeitpunkt entscheidend sein, an dem sich der Ausverkauf der Staatsanleihen eher negativ als positiv für den Dollar auswirkt, wie es im Vereinigten Königreich bereits geschehen ist.

GBP

Auch wenn die Schwankungen an den Finanzmärkten nicht so heftig waren wie im Jahr 2022 unter Liz Truss, so ist ein Abverkauf von 25 Basispunkten innerhalb einer Woche ohne bedeutende wirtschaftliche oder politische Nachrichten ein beachtlicher Abwärtstrend. Das Pfund zeigte eine schwache Reaktion auf die Turbulenzen und verzeichnete gegenüber allen europäischen Währungen einen Rückgang von 1 % oder mehr. Wir sind der Meinung, dass die Rahmenbedingungen für das Pfund derzeit besser sind als nach dem Haushaltsdesaster unter Truss. Höhere Zinssätze der Bank of England wirken sich positiv aus und es gibt glaubwürdige Aussicht auf bessere Handelsbeziehungen mit der EU. Dennoch sind wir der Meinung, dass die Haushaltspläne der Labor Partei nach unten korrigiert werden müssen, um den Markt für britische Staatsanleihen vollständig zu stabilisieren, der weiterhin anfällig für negative Überraschungen bei der Inflation ist.

CHF

Der Schweizer Franken zeigte zum Ende der Woche eine leicht abgeschwächte Tendenz gegenüber dem Euro, wobei sich die Währung weiterhin in einer relativ engen Handelsspanne bewegt. Gemäß den in der vergangenen Woche publizierten Daten hat sich die Schweizer Inflation im Dezember wie erwartet verlangsamt. Die Kerninflationsrate stieg etwas stärker als erwartet auf 0,7 % und erreichte damit den niedrigsten Stand seit knapp über drei Jahren.

Die Daten der vergangenen Woche bestätigen den gedämpften Preisdruck in der Schweiz und untermauern die Notwendigkeit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik. Eine weitere Zinssenkung auf der nächsten SNB-Sitzung im März (dieses Mal um die "üblichen" 25 Basispunkte) wird von den Märkten als praktisch sicher angesehen. Da es in dieser Woche keine nennenswerten makroökonomischen Daten aus dem Inland gibt, sollte das Augenmerk vor allem auf externen Nachrichten liegen.