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Noel Nieto
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Marktumfeld bleibt nach weiteren Zollankündigungen volatil

Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die Zölle auf kanadische und mexikanische Waren am vergangenen Montag zu verschieben, versetzte die Märkte in Aufruhr und führte zunächst zu einer Erholung bei den Hauptwährungen. Im Laufe der Woche flachte der Kurs jedoch wieder ab, Trump beharrte darauf, dass die Zölle kommen würden, gab aber keine Information bezüglich Umfang und Höhe.
Devisenmarkt
Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die Zölle auf kanadische und mexikanische Waren am vergangenen Montag zu verschieben, versetzte die Märkte in Aufruhr und führte zunächst zu einer Erholung bei den Hauptwährungen. Im Laufe der Woche flachte der Kurs jedoch wieder ab, Trump beharrte darauf, dass die Zölle kommen würden, gab aber keine Information bezüglich Umfang und Höhe.

Ein starker Arbeitsmarktbericht aus den USA für Januar setzte vor allem die europäischen Währungen unter Druck. Der Gewinner der Woche war der Yen, der sich weiter erholte, da die Märkte Zinserhöhungen der Bank of Japan einpreisen und die Währung nach Jahren der Underperformance von ihrer vermeintlich günstigen Bewertung profitierte.

Trumps Ankündigung von Zöllen in Höhe von 25 % auf Stahl und Aluminium wird den Märkten einen wichtigen Impuls geben. Eine gewisse Erleichterung könnte einkehren, da die Zölle scheinbar auf einzelne Sektoren fokussiert sind. Abgesehen von den Schlagzeilen rund um die Zölle wird der Fokus der Devisenmärkte in dieser Woche auf dem wichtigen US-Inflationsbericht für Januar liegen, der am Dienstag veröffentlicht wird. Da Zölle wahrscheinlich weiteren Aufwärtsdruck auf die US-Preise ausüben werden, wird die Toleranz der US-Notenbank für einen weiteren Monat oberhalb der Zielmarke begrenzt sein und die Aussichten auf Zinssenkungen dürften weiter schwinden. Darüber hinaus wird das vorläufige britische BIP-Wachstum für das letzte Quartal 2024 wichtige Informationen für das Pfund Sterling liefern.

EUR

Die Inflation in der Eurozone überraschte im Januar positiv. Wir stellen fest, dass der Kernindex zum ersten Mal seit 9 Monaten um 2,7% gefallen ist und sich seitdem nicht verbessert hat. Ähnlich wie in Großbritannien ist das schwache Wachstum eher auf Angebotsengpässe als auf eine unzureichende Nachfrage zurückzuführen, weshalb wir davon ausgehen, dass die EZB Schwierigkeiten haben wird, die Zinsen weiter zu senken. Zölle und die Rezession in der Industrie sind zweifellos negative Faktoren für die Gemeinschaftswährung, aber wir glauben, dass diese in den aktuellen Kursen gegenüber dem Dollar bereits vollständig eingepreist sind.

USD

Es ist müßig zu versuchen, die nächsten Zölle vorherzusagen, daher ist es vielleicht sinnvoller, sich mehr auf den makroökonomischen Hintergrund zu konzentrieren. Der US-Arbeitsmarkt ist nach wie vor stark. Die Unternehmen schaffen weiterhin in einem gesunden Tempo neue Arbeitsplätze, die Arbeitslosigkeit liegt auf einem Niveau, das der Vollbeschäftigung entspricht. Der Arbeitsmarktbericht vom Januar zeigte einen überraschenden Anstieg der Löhne,in Verbindung mit drohenden Preiserhöhungen durch Trumps Zölle wird es immer schwieriger, weitere Zinssenkungen in 2025 zu rechtfertigen. Da die US-Zinsen nach wie vor fast die höchsten der G10-Länder sind, wird es der Dollar unserer Meinung nach trotz seines zugegebenermaßen sehr hohen Niveaus schwer haben kurzfristig zu niedrigeren Niveaus. zurückzukehren.

GBP

Schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten führten nach der Februar-Sitzung der Bank of England zu einem relativ ambivalenten Votum des MPC. Zwei der neun Mitglieder stimmten für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte statt der erwarteten 25 Basispunkte. Das Pfund Sterling erholte sich nach einem anfänglichen Ausverkauf, ist aber immer noch die G10-Währung mit der schlechtesten Performance bis dato in 2025. Unserer Ansicht nach sind die Aussichten für das Pfund jedoch relativ gut. Wir glauben, dass das langsame Wachstum eher auf Angebotsengpässe als auf eine unzureichende Nachfrage zurückzuführen ist. Die Märkte überschätzen das Ausmaß, in dem die Bank of England in der Lage sein könnte, die Zinsen zu senken.

CHF

Auch wenn die Performance nicht beeindruckend war, haben die drohenden Zölle dem Franken etwas geholfen. Während wir den Trump-Faktor als weitgehend positiv für die Währung erachten, wirkt das Risiko einer zollbedingten Konjunkturabschwächung in Europa in beide Richtungen. Darüber hinaus scheint der Zinssenkungszyklus der SNB noch viel Spielraum zu haben, was die Attraktivität des Frankens als Finanzierungswährung gegenüber dem Yen erhöhen dürfte - die Leitzinsen der SNB und der BoJ sind nun gleich hoch, bewegen sich aber in entgegengesetzte Richtungen.

Die PMI-Daten der letzten Woche zeigten, dass sich die Kluft zwischen dem starken Dienstleistungssektor und dem schwachen verarbeitenden Gewerbe zu Jahresbeginn vergrößert hat. Das Hauptaugenmerk der Währungshüter dürfte auf dem am Donnerstag anstehenden CPI-Bericht liegen, der einen weiteren Rückgang der Inflation erwarten lässt. Wir sind fest davon überzeugt, dass die nächste Zinssenkung im März erfolgen wird, aber weitere Anzeichen für einen schwachen Preisdruck könnten die Zinsen nach unten korrigieren und den Franken gegen Ende der Woche belasten.