Der Dollar erholte sich in der vergangenen Woche und die Einführung von weitreichenden Zöllen für Kanada, Mexiko und China steht unmittelbar bevor. Das Weiße Haus bestätigte am Wochenende, dass auf kanadische und mexikanische Waren Zölle in Höhe von 25 % erhoben werden sollen, mit Ausnahme von kanadischem Öl, auf das 10 % erhoben werden sollen. Auch gegen China wurden Zölle in Höhe von 10 % verhängt.
Diese Maßnahmen erscheinen aus makroökonomischer Sicht wenig sinnvoll, außer als Instrument zur Erreichung anderer politischer Ziele, was auch durch die Zollankündigung selbst deutlich wird. Aktuell steigt der Dollar im frühen asiatischen Handel weiter an und wird bis zur Eröffnung der europäischen Märkte gegenüber allen wichtigen Währungen der Welt – mit Ausnahme des japanischen Yen – höher notieren.
In dieser Woche hätten die Schlüsselmomente für die Märkte die Inflation der Eurozone am Montag, die Sitzung der Bank of England am Donnerstag und die Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten in den USA am Freitag sein können. Allerdings wird Trumps Handelspolitik, einschließlich der Ankündigung weiterer Zölle für die EU den Handel dominieren. Hinweise auf das Ausmaß der Forderungen, die Trump für eine Lockerung der Zölle fordern wird, werden alle gewöhnlichen makroökonomischen Berichte überlagern. Selbst nach dem jüngsten Ausverkauf werden die meisten Währungen auf einem Niveau gehandelt, das darauf schließen lässt, dass die Märkte nur von einem vorübergehenden in Kraft treten der Zölle ausgehen.

EUR
Die Januar-Sitzung der EZB verlief weitgehend wie erwartet. Der Leitzins wurde um 25 Basispunkte gesenkt und gleichzeitig angedeutet, dass die Erwartungen einer weiteren Senkung im März von der EZB unterstützt werden. Die am Montag veröffentlichten Inflationsdaten für den Januar dürften die EZB weiter beruhigen, denn der Kernindex dürfte auf 2,6 % fallen und sich damit dem Ziel von 2 % annähern. Dennoch werden die Auswirkungen von Trumps Handelskrieg auf die Entwicklung des Euros schwerwiegender sein als makroökonomische Berichte.
USD
Die Fed Sitzung der vergangenen Woche wurde wie erwartet von den Rhetoriken einer möglichen Zinspolitik dominiert, da die Zentralbank wie erwartet den Leitzins unverändert ließ. Die Entwicklung des Dollars zeigt eine deutliche Erholung, die sich im Jahr 2025 auf alle wichtigen Währungen mit Ausnahme des Yen und einiger lateinamerikanischer Währungen auswirkt. In dieser Woche liegt der Schwerpunkt auf dem Arbeitsmarkt, mit Daten wie dem JOLTS-Bericht am Mittwoch und den Non-Farm-Payrolls für Januar am Freitag. Die Märkte erwarten weitere Belege für eine gute Konjuktur, allerdings könnten Schlagzeilen über die Zölle wahrscheinlich jede Reaktion auf die eigentlichen Daten überlagern.
GBP
Das Vereinigte Königreich scheint auf Trump's Zoll-Liste relativ weit unten zu stehen, was bedeutet, dass sich das Pfund Sterling in diesem Ausverkauf besser entwickelt als andere europäische Währungen. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die Bank of England in dieser Woche ist wahrscheinlich, um dem schwachen Wachstum Vorrang vor der anhaltend hohen Inflation einzuräumen. Die zunehmende Verunsicherung, die durch Trumps Handelskrieg entsteht, könnte zu weiteren Zinssenkungen über die bereits eingepreisten hinaus führen.
CHF
In der vergangenen Woche kame es aufgrund von Befürchtungen über Zölle in den USA zu einer Stärkung der sogenannten Safe-Haven-Währungen, zu denen auch der Schweizer Franken zählt. Der EUR/CHF vollzog eine Kehrtwende, nachdem er in der Vorwoche kurzzeitig die Marke von 0,95 überschritten hatte. Die Umsetzung von Trumps Zöllen dürfte den Schweizer Franken in naher Zukunft gegenüber der Gemeinschaftswährung gut positionieren. Allerdings bleibt die Währung des Landes gegenüber dem US-Dollar anfällig, da die Schweiz in hohem Maße von der Auslandsnachfrage abhängt, insbesondere aus dem Euroraum.
Die jüngsten inländischen Daten waren zwar reichlich vorhanden, haben den Markt jedoch nicht nachhaltig erschüttert. Die Daten legen nahe, dass die Schweizer Wirtschaft gut dasteht, wobei insbesondere der KOF-Frühindikator auf leicht bessere Aussichten hindeutet. In dieser Woche werden eine Reihe von Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Dennoch werden externe Nachrichten für den Schweizer Franken weiterhin von entscheidender Bedeutung bleiben.