Der Dollar erholte sich in der zweiten Woche in Folge, da starke makroökonomische Nachrichten aus den USA zusammen mit wachsenden geopolitischen Bedenken die Anleger in den sicheren Dollar drängten. Mit Ausnahme einiger lateinamerikanischer Ölexporteure, allen voran der mexikanische Peso, der von den stark gestiegenen Rohölpreisen und der geografischen Distanz zum Nahen Osten profitierte, gaben in der vergangenen Woche alle wichtigen Währungen gegenüber dem US-Dollar nach.
In dieser Woche steht mit der Veröffentlichung des US-Verbraucherpreisindex für September am Donnerstag, wieder die Inflation im Mittelpunkt. Nur eine massive Überraschung nach oben könnte eine Zinssenkung bei der Fed-Sitzung im November verhindern, diese wird von den Märkten inzwischen als sicher angesehen. Aus der Eurozone (Einzelhandelsumsätze) und Großbritannien (BIP, Industrie- und Bauproduktion) werden einige Daten mit Verspätung erwartet, die alle auf den Monat August verweisen. Die weiteren Entwicklungen im Nahen Osten werden von den Märkten aufmerksam verfolgt werden.

EUR
Ein weiterer moderater Inflationsbericht aus der Eurozone letzte Woche bedeutet, dass die EZB auf ihrer Oktobersitzung die Zinsen senken wird. In der Tat erwarten die Zinsmärkte Zinssenkungen auf jeder der nächsten vier Sitzungen bis zum zweiten Quartal 2025. Die Divergenz der Wirtschaftsleistung im Vergleich zu den USA bedeutet, dass sich die Zinsdifferenz so stark ausgeweitet hat wie seit der Pandemie nicht mehr, der Euro hat unter diesem Umstand gelitten.
In dieser Woche stehen eine Reihe von Wirtschaftsdaten für August auf dem Programm sowie das Protokoll der letzten Sitzung der Zentralbank.
USD
Die US-Arbeitsmarktdaten für September fielen deutlich besser aus als erwartet, sowohl bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze als auch bei der Arbeitslosigkeit und den Lohnzuwächsen. Die Federal Reserve scheint eine weiche Landung hingelegt zu haben. Die Aussicht auf niedrigere Zinsen hat risikoreiche Anlagen angelockt, während die US-Wirtschaft weiterhin gut läuft und der Dollar weiterhin von geopolitischen Sorgen im Bezug auf eine Eskalation im Nahen Osten profitiert. Der größte Unsicherheitsfaktor sind nun die Präsidentschaftswahlen im November.
CHF
Trotz erhöhter geopolitischer Risiken hat sich der als sicherer Hafen geltende Franken in der vergangenen Woche nicht besonders gut behauptet. Der Franken beendete die Woche leicht schwächer gegenüber dem Euro und in der unteren Hälfte der G10-FX-Performance-Tabelle. Wir führen diese Schwäche auf die erwartete Ausweitung der Zinsdifferenzen zwischen den grossen Volkswirtschaften und der Schweiz zurück, insbesondere gegenüber den USA, nach der Veröffentlichung des NFP-Berichts am Freitag.
Auch Daten aus der Schweiz zogen die Aufmerksamkeit des Marktes auf sich. Die Schweizer Inflation überraschte mit einem Rückgang und fiel im September auf ein Dreijahrestief von 0,8 %, wobei die Kerninflation nur geringfügig darüber lag. Der fehlende Inflationsdruck sollte alle Zweifel an einer weiteren Lockerung der Geldpolitik zerstreuen. Die Konjunkturdaten fielen jedoch eher gemischt aus.
Die Einkaufsmanagerindizes fielen durchwachsen aus und blieben nach einem Rückgang des Dienstleistungsindex unter der wichtigen Marke von 50, während der KOF-Frühindikator mit einem deutlichen Anstieg überraschte. Derzeit scheint die Schweiz sowohl eine niedrige Inflation als auch ein ordentliches Wachstum erreicht zu haben, was insbesondere im Vergleich zur Eurozone beeindruckend ist.
GBP
Die unaufhaltsame Aufwärtsbewegung des Pfund Sterling, die gemessen am Handelsvolumen seit mehr als zwei Jahren anhält, legte in der vergangenen Woche eine Verschnaufpause ein. Händler nutzten einige dovishe Kommentare von Gouverneur Bailey, um Gewinne zu realisieren. Die Veröffentlichung des BIP für August am Freitag dürfte die relative Widerstandsfähigkeit der britischen Nachfrage, zumindest im Vergleich zur Eurozone, bestätigen.